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Kühlflüssigkeit nachfüllen

Wissenswert

Schnell und einfach selbst erledigen

Lesezeit: ca.4 Min.
Ein Mechaniker arbeitet im Motorraum eines Autos.
Manchmal sind es die kleinen Dinge, die einen großen Einfluss auf die Lebensdauer deines Autos haben können – und das Nachfüllen von Kühlflüssigkeit zählt zweifellos dazu. Es ist eine der Wartungsarbeiten, die du selbst an deinem Fahrzeug durchführen kannst, um die Fahrzeugtechnik in Topform zu halten. In diesem Beitrag zeigen wir dir, wie du die Kühlflüssigkeit schnell und ohne großen Aufwand selbst auffüllen kannst – und warum das eine echte Investition in die Zukunft deines Fahrzeugs ist.

Die wichtige Funktion der Kühlflüssigkeit

Wie der Begriff schon verrät, sorgt die Kühlflüssigkeit dafür, dass der Motor bei optimaler Temperatur arbeitet. Sie verhindert nicht nur eine Überhitzung des Antriebs, sondern hält ihn auch auf einer konstanten Betriebstemperatur (zwischen 80 und 90 Grad Celsius), die für einen effizienten und sicheren Betrieb erforderlich ist. Aber wie genau funktioniert dieser Prozess?

Bei der Verbrennung des Kraftstoffs entsteht im Motor Wärme. Diese Wärme wird zunächst über die Zylinderwände und andere Motorkomponenten abgegeben. Das im Kühlkreislauf zirkulierende Kühlmittel nimmt diese überschüssige Wärme auf und transportiert sie weiter. Nachdem die Kühlflüssigkeit die Motorwärme aufgenommen hat, wird sie zum Kühler geleitet, wo sie durch den Luftstrom abgekühlt wird. Der Kühler gibt die Wärme an die Umgebungsluft ab und sorgt so dafür, dass die Kühlflüssigkeit wieder ihre optimale Temperatur erreicht. Dieser Vorgang wiederholt sich ständig, sodass der Antrieb immer im richtigen Temperaturbereich läuft.

Zu wenig Kühlflüssigkeit? Die Warnsignale erkennen

  • Warnleuchte: Eines der deutlichsten Indizien für einen zu niedrigen Kühlflüssigkeitsstand ist das Erscheinen von Kontrollleuchten im Armaturenbrett, in diesem Zusammenhang das Aufleuchten des Thermometersymbols.
  • Ungewöhnliche Motorgeräusche: Ein unruhiger Motorlauf oder merkwürdige Geräusche, besonders beim Beschleunigen, können ein Hinweis auf zu wenig Kühlmittel sein. Die daraus entstehende Überhitzung oder ungleichmäßige Verbrennung belastet das Aggregat, was sich akustisch deutlich bemerkbar macht.
  • Heizung funktioniert nicht: Wenn die Heizung im Fahrzeug plötzlich keine warme Luft mehr liefert, könnte dies mit einem niedrigen Kühlmittelstand zu tun haben.
  • Sichtbare Anzeichen: Pfützen oder Flecken unter dem Fahrzeug deuten oft auf ein Leck im Kühlsystem hin.  Auch ein auffälliger Rückgang des Kühlmittelstandes ohne sichtbare Beschädigung kann auf ein ernsthaftes Problem hinweisen, das von Fachleuten überprüft werden sollte.

Kühlflüssigkeit nachfüllen in wenigen Schritten

1. Anhalten und Motor abkühlen lassen: Bevor du mit dem Nachfüllen beginnst, solltest du unbedingt einige Zeit warten, bis der Motor abgekühlt ist, damit dir kein heißes Kühlmittel entgegenkommt. Fasse niemals an den Kühlerschlauch oder den Kühlerdeckel, wenn der Antrieb noch heiß ist, da die Kühlflüssigkeit unter Druck steht und es zu gefährlichen Verbrühungen kommen kann.

2. Kühlerdeckel vorsichtig öffnen
: Nachdem der Motor abgekühlt ist, öffne nun die Motorhaube und finde den Kühlerdeckel – dieser ist meistens mit einem Symbol für Kühlflüssigkeit oder einem Thermometer markiert. Solltest du dir unsicher sein, wo genau das Kühlmittel einzufüllen ist, hilft dir die Betriebsanleitung deines Fahrzeugs weiter. 

3. Langsam einfüllen: Nun kannst du beginnen, die Kühlflüssigkeit nachzufüllen. Tipp: Verwende dafür am besten einen Trichter, um ein Verschütten zu vermeiden. Fülle die Flüssigkeit langsam ein, bis der Füllstand die markierte Maximalgrenze erreicht hat. Achte unbedingt darauf, nicht zu viel Kühlflüssigkeit einzufüllen. Schraube dann den Deckel wieder zu und stelle sicher, dass er auch fest verschlossen ist, um ein Auslaufen zu verhindern.

4. Testlauf machen: Starte den Motor und lass ihn kurz laufen, um sicherzustellen, dass das Kühlsystem auch ordnungsgemäß funktioniert. Überprüfe den Kühlflüssigkeitsstand nach ein paar Minuten, um sicherzustellen, dass er weiterhin im empfohlenen Bereich liegt. Bei plötzlichem Absinken des Flüssigkeitsspiegels unmittelbar nach dem Nachfüllen ist unbedingt nach Leckagen zu suchen!

Welche Kühlflüssigkeit brauche ich für mein Auto?

Welche Kühlflüssigkeit du für dein Fahrzeug verwenden solltest, hängt in erster Linie von den Herstellerangaben ab. Wirf also sicherheitshalber vor dem Kauf bzw. vor dem Nachfüllen einen Blick in die Betriebsanleitung. Wichtig: Kein normales Leitungswasser zum korrigieren des Kühlmittelstands verwenden, es sei denn, es handelt sich um einen absoluten Notfall. Normales Wasser bietet keinen Frostschutz und kann langfristig zu Ablagerungen und Korrosion im Kühlsystem führen. Fülle daher so bald wie möglich richtiges Kühlmittel nach, um Beschädigungen vorzubeugen.
Eine Person füllt Kühlflüssigkeit in den Motorraum eines Autos

Was tun, wenn das Auto viel Kühlflüssigkeit auf einmal verliert?

Wenn dein Auto plötzlich viel Kühlflüssigkeit verliert, könnte ein Leck im Kühlsystem der Grund dafür sein. Mögliche Ursachen sind defekte Schläuche (z.B. durch Marderbisse), beschädigte Dichtungen oder ein defekter Kühler. In diesem Fall solltest du dein Auto so schnell wie möglich von einem Fachbetrieb überprüfen lassen, da ein starker Kühlmittelverlust zu einer Überhitzung des Motors und damit zu gravierenden Beschädigungen führen kann. Auch wenn du überdurchschnittlich oft Kühlflüssigkeit nachfüllen musst, könnte das ein Hinweis auf ein größeres Problem sein. Zögere auf keinen Fall zu lange, die Ursache abklären zu lassen!

Fazit: Kühlflüssigkeit nachfüllen– einfache Wartung, großer Effekt!

Das Nachfüllen der Kühlflüssigkeit ist eine einfache Wartungsaufgabe, die du in wenigen Minuten selbst erledigen kannst. Auch wenn es sich um eine einfache Routinetätigkeit handelt, trägt sie erheblich zur Lebensdauer deines Motors bei und schützt vor teuren Reparaturen. Ein gut gewartetes Kühlsystem sorgt nicht nur für optimale Fahrleistungen, sondern schützt auch vor Überhitzung und möglichen Schäden. Nimm dir also die Zeit und halte den Motor deines Fahrzeugs immer in Schuss – es lohnt sich!

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