Neue Mobilitätskonzepte
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MOBILITY
Luftverschmutzung, Staus, Fahr- und Parkverbote. Unsere stetig wachsende Welt muss auch in Sachen Verkehr Schritt halten. Oder besser gesagt: Der Personenverkehr muss sich an Veränderungen anpassen. Zum einen, um den heutigen Ansprüchen an den Umweltschutz gerecht zu werden. Zum anderen, um Passagieren und Bewohnern einen gewissen Komfort und vor allem eine Minderung der Beeinträchtigungen durch starken Verkehr bieten zu können.
Vor allem das immense Städtewachstum macht neue Lösungen zwingend nötig. Um die Materie zu veranschaulichen, hier ein Beispiel: Als 1860 das erste U-Bahn-Netz der Welt in London eröffnete, wurde die britische Stadt schnell von einer der größten Städte der Welt zur weltweit größten Metropole. Nur vierzig Jahre nach der U-Bahn-Eröffnung zählte sie bereits rund 6,7 Millionen Einwohner. Mittlerweile gibt es global gesehen über 500 Millionenstädte, doch die Art der Fortbewegung ist großteils immer noch dieselbe, wie damals: Personenkraftwagen dominieren die Straßen, U-Bahnen den Untergrund. Doch welche Alternativen kann es geben? Dieser Text soll Antworten auf diese und weitere Fragen geben.
Vor allem das immense Städtewachstum macht neue Lösungen zwingend nötig. Um die Materie zu veranschaulichen, hier ein Beispiel: Als 1860 das erste U-Bahn-Netz der Welt in London eröffnete, wurde die britische Stadt schnell von einer der größten Städte der Welt zur weltweit größten Metropole. Nur vierzig Jahre nach der U-Bahn-Eröffnung zählte sie bereits rund 6,7 Millionen Einwohner. Mittlerweile gibt es global gesehen über 500 Millionenstädte, doch die Art der Fortbewegung ist großteils immer noch dieselbe, wie damals: Personenkraftwagen dominieren die Straßen, U-Bahnen den Untergrund. Doch welche Alternativen kann es geben? Dieser Text soll Antworten auf diese und weitere Fragen geben.
Warum sind Innovationen im Verkehr nötig?
Laut einer Studie aus dem Jahr 2018 sollen 40 Prozent der in Europa gefahrenen Kilometer bis 2030 mit selbstfahrenden Autos zurückgelegt werden. Dieselbe Studie besagt, dass in Europa bis 2030 80 Millionen Autos weniger unterwegs sein sollen. Das wären dann 200 Millionen (Quelle: PwC Studie). Das sind auf den ersten Blick ambitionierte Prognosen. Doch warum ist ein Umdenken überhaupt notwendig? Wie eingangs erwähnt, gibt es heute weltweit mehr als 500 Millionenstädte, wovon es einige dieser enormen Ballungszentren auf über 20 Millionen Einwohner bringen. Man bedenke zudem das immer noch anhaltende Städtewachstum. Außerdem: Die Hälfte der Weltbevölkerung nutzt gerade einmal zwei Prozent der Erdoberfläche. Diese Faktoren machen deutlich, dass innovative Mobilitätskonzepte notwendig sind, um einem Verkehrskollaps entgegenzuwirken.
Hierbei sollte nicht nur der Komfort und die Leistbarkeit für den Einzelnen im Fokus stehen, sondern auch Kriterien wie Umweltfreundlichkeit und ein Eindämmen der Lärmbelästigung. All dies zahlt immerhin wiederum auf die Lebensqualität des Einzelnen ein. Aus diesen Gründen gibt es bereits einige Lösungsansätze für die Mobilität von morgen.
Hierbei sollte nicht nur der Komfort und die Leistbarkeit für den Einzelnen im Fokus stehen, sondern auch Kriterien wie Umweltfreundlichkeit und ein Eindämmen der Lärmbelästigung. All dies zahlt immerhin wiederum auf die Lebensqualität des Einzelnen ein. Aus diesen Gründen gibt es bereits einige Lösungsansätze für die Mobilität von morgen.
Die verschiedenen Mobilitätskonzepte
Vor allem in den Megacities in Asien, USA und Europa wird schon in absehbarer Zeit (2030) ein Wandel erwartet. Zieht man an dieser Stelle wieder London als Beispiel heran, so ist die dortige Durchschnittsgeschwindigkeit eines Pkws mittlerweile gleichauf mit der eines Radfahrers, also rund 16 km/h. Dies macht wieder einmal deutlich: Der innerstädtische Verkehr ächzt unter Staus und langsamem Vorankommen. Auch die anhaltende Luftverschmutzung und damit einhergehende Fahrverbote sind deutliche Hinweise dafür, dass eine Veränderung unseres Zuganges zum Personenverkehr dringend nötig ist. Konzepte gibt es bisweilen nicht nur von Autoherstellern. Auch Unternehmen wie Google, Apple oder Airbus möchten in dem sich auftuenden Markt mitspielen.
E-Mobilität
Gar nicht so neu, aber dennoch fortschrittlich ist die Elektromobilität. Im Jahr 1821 wurde mit Michael Faradays Erkenntnis, dass Elektromagnetismus eine dauerhafte Rotation erzeugen kann, der Grundstein für das Fahren mit Elektroantrieb gelegt. Damals war noch lange nicht absehbar, welche Berg- und Talfahrt die E-Mobilität noch vor sich hat. Heute, genau 200 Jahre später, erleben Fahrzeuge mit Elektromotor wieder einen Aufschwung. Der Geschichte der E-Mobilität haben wir einen eigenen Beitrag gewidmet.
Shared Mobility
Seit einiger Zeit kann ein Paradigmenwechsel festgestellt werden: Die Generationen Y und Z sehen Besitz nicht mehr als so wichtig an, wie die Generationen zuvor. Auch in Sachen Mobilität wirkt sich dieser Umstand aus, denn das eigene Auto als Statussymbol zu betrachten verliert heute immer mehr an Bedeutung. Shared Mobility nutzt bereits bestehende Infrastruktur an den Stellen, wo sie gerade gebraucht wird. Es gibt drei Konzepte:
- Ride Hailing: Ride Hailing bezeichnet die Möglichkeit, ein Mitfahren via Mobile Apps in privaten PKWs zu buchen. Die wohl bekanntesten Anbieter solcher Mitfahrlösungen sind wohl Uber oder Lyft. Diese Option stellt aber eher eine Substitution von Taxis und öffentlichem Nahverkehr dar, weniger einen eigenständigen Ersatz des Individualverkehrs.
- Ride Sharing: Beim Ride Sharing werden Fahrgäste, die ähnliche Routen vor sich haben, zu einer Fahrgemeinschaft zusammengefasst. Beispiele hierfür sind Uber POOL oder CleverShuttle, die individuelle Routen anhand virtueller Haltepunkte ständig neu berechnen. Ride Sharing soll die Zahl der Fahrzeuge in Großstädten bis 2030 um etwa 23 Prozent reduzieren können (Studie 2018). Um allerdings das Potential zu haben, die Pkw-Nutzung zu ersetzen, müssen die Bedürfnisse und Wünsche möglicher Nutzer erkannt und adressiert werden.
- Car Sharing: Analog zu den in vielen Städten verbreiteten City Bikes werden beim Car Sharing Autos für die individuelle Nutzung zur Verfügung gestellt. Personen können das entsprechende Gefährt gegen Bezahlung via App entlehnen. Das hauseigene Carsharing Angebot der Porsche Bank ist “sharetoo Carsharing”. Essenziell bei diesem Mobilitätskonzept ist die Abdeckung verfügbarer Fahrzeuge, um flächendeckend für potentielle Kund*innen verfügbar zu sein. Des Weiteren gilt es, verschiedene Miet- und Bezahlmodelle bereitzustellen, um unterschiedliche Nutzergruppen anzusprechen und um ein Klientel zu gewinnen, dem das klassische Mietkonzept zu unflexibel oder zu hochpreisig ist.
Autonomes Fahren
Unter dem Stichwort Autonomes Fahren versteht man vorrangig eigenständig fahrende Vehikel, die wie ein Taxi gerufen werden und sich bei Bedarf selbstständig aufladen oder betanken können. Sollte Wartungs- oder Reparaturbedarf bestehen, fahren sie auch autonom zum Betriebsbahnhof. Diese Selbstständigkeit macht das autonome Fahren zum Teil flexibler und vor allem deutlich günstiger als bemannte Taxis oder Shuttles. Allerdings bedarf es auch hier eines guten Gespürs für die Erwartungen und Bedürfnisse möglicher Nutzer*innen.
Hyperloop
Hyperloop beschreibt die Idee der Verlagerung des zwischenstädtischen Verkehrs unter die Erde. In Testläufen konnten bislang Spitzengeschwindigkeiten von über 350 km/h erreicht werden, angestrebt wird eine Reisegeschwindigkeit von über 1.000 km/h. Dieses Mobilitätskonzept ist also ein potentieller Konkurrent für den nationalen Zug- und Flugverkehr. Die Unternehmen, die derzeit an Hyperloops arbeiten heißen “Virgin Hyperloop One” und “Boring Company”, dessen CEO Elon Musk ist.
Drohnentaxis
Die unbemannten Senkrechtstarter werden synonym auch als VTOLs (vertical take-off and landing) bezeichnet. Es wird darüber spekuliert, dass Drohnentaxis schon ab 2025 den Luftraum über Ballungszentren erschließen sollen. Voraussetzung hierfür ist es natürlich, gesetzliche Rahmenbedingungen zu entwickeln – Stichwort Überflugsberechtigungen und -verbote. Auch wird es nötig sein, eine gleichermaßen effektive sowie effiziente Luftraumüberwachung zu schaffen. Die Errichtung dezentraler Start- und Landeplätze mit guter Verkehrsanbindung ist ebenfalls ein erforderlicher Punkt auf der Agenda.
Der große Vorteil von Drohnentaxis ist die Tatsache, dass sie überaus preiswert für den*ie Nutzer*in sind: Zehnmal günstiger als bemannte Helikopter sollen sie sein. Außerdem punkten sie mit Effizienz, denn ab Strecken über 20 Kilometern wären sie signifikant schneller als Pkws. Die Unternehmen “Airbus” und “Kitty Hawk” haben bereits vollständig elektrische Prototypen vorgestellt. Bemannte Testflüge gab es bisher von “Volocopter”, “Workhorse” und “Ehang”. Auch Uber plant mit “Elevate” in die vertikale Mobilität einzusteigen.
Der große Vorteil von Drohnentaxis ist die Tatsache, dass sie überaus preiswert für den*ie Nutzer*in sind: Zehnmal günstiger als bemannte Helikopter sollen sie sein. Außerdem punkten sie mit Effizienz, denn ab Strecken über 20 Kilometern wären sie signifikant schneller als Pkws. Die Unternehmen “Airbus” und “Kitty Hawk” haben bereits vollständig elektrische Prototypen vorgestellt. Bemannte Testflüge gab es bisher von “Volocopter”, “Workhorse” und “Ehang”. Auch Uber plant mit “Elevate” in die vertikale Mobilität einzusteigen.
Fazit
In zahlreichen Weltstädten nimmt der klassische Individualverkehr aufgrund der damit einhergehenden sinkenden Lebensqualität bereits ab. Das stetige Anwachsen der Metropolen sorgt aber zugleich für eine Zunahme des Verkehrsaufkommens. Grund sind bislang mitunter besser ausgebaute Netze des öffentlichen Personennahverkehrs. All diese Punkte verdeutlichen, dass neu gedachte Mobilität dringend notwendig ist.
Mobilitätskonzepte zeigen sich bisher allerdings vorrangig technologiegetrieben. Zentraler Gedanke sollte allenfalls der/die Endnutzer*in sein, denn nur wenn für diese/n die Kosten-Nutzen-Rechnung aufgeht, werden die Konzepte nachgefragt und sich somit schlussendlich auch aus Sicht der Anbieter bezahlt machen.
Mobilitätskonzepte zeigen sich bisher allerdings vorrangig technologiegetrieben. Zentraler Gedanke sollte allenfalls der/die Endnutzer*in sein, denn nur wenn für diese/n die Kosten-Nutzen-Rechnung aufgeht, werden die Konzepte nachgefragt und sich somit schlussendlich auch aus Sicht der Anbieter bezahlt machen.